Als Künstlerin bin ich ständig am Experimentieren, Ausprobieren und Suchen. Dadurch entsteht oft Unerwartetes und manches findet sich völlig ungeplant.
Meist sind meine Bilder, die größtenteils gegenständlich sind, auf der Basis persönlicher Erlebnisse entstanden, sozusagen als überarbeitete Erinnerung. Ich verstehe dabei die Realität als Anregung, um daraus meine eigenen Interpretationen zu entwickeln. Dabei sind mir Spontanität und Flexibilität im Entstehungsprozess, also beim Malen etwas auch zufällig entstehen zu lassen, wichtig. Ich arbeite selten mit Skizzen, sondern entwickele meine Bilder anhand von eigenen Fotografien, die ich als Impuls und Inspiration verstehe.
Entscheidend ist für mich, dass ein gemaltes Bild nicht das Abbild der Wirklichkeit ist, sondern auch Empfindungen und Stimmungen transportiert und beim Betrachter Neugier und Interesse weckt. Die Betrachtung eines Bildes verstehe ich als dialogischen Prozess, der Fragen nach der persönlichen Herangehensweise des Betrachters aufwirft, die mich beschäftigen. Ein Bild berührt die Betrachtenden, die ihre persönliche Wirklichkeit entdecken und sich mit ihrer individuellen Wahrnehmung auseinandersetzen. Suchenden Auges sollen sie sich auf das Werk einlassen, in Interaktion damit treten. Die Phantasie und Vorstellungkraft sowie die Erinnerungen und das Wissen der Personen, auch ihre eigene Persönlichkeit und ihr Charakter haben wesentlichen Einfluss auf die eigene Auseinandersetzung mit einem Kunstwerk und dessen Wahrnehmung. Mein Anliegen ist es, jeder und jedem die Freiheit zuzugestehen, sich eigene Gedanken zu machen, meinen Bildern persönliche Deutungen zuzuschreiben, individuelle Empfindungen und Emotionen zuzulassen.
Daher gibt es meinerseits wenig oder keine Kommentare und oft auch keine Titel zu meinen Bildern, um keine Assoziationen hervorzurufen oder sogar die Betrachtenden zu beeinflussen. Mein Ziel ist es, nichts vorwegzunehmen und allen die Freiheit zu lassen, sich eigene Gedanken zu machen und ggfs. meinen Bildern eigene Bedeutungen zuzuschreiben.
Seit ca. 2,5 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Cyanotypie. Diese Technik, die nahezu zeitgleich mit der Fotografie entstand, fasziniert mich, da das Ergebnis immer auch etwas Zufälliges hat. Großen Einfluss hat das Sonnenlicht, aber auch das verwendete Papier, die unterschiedlichen Pflanzen und Fotografien bestimmen das Ergebnis. Oft ergeben sich Formen die uneindeutig sind und so die Phantasie der Betrachtenden anregen.
Diese Drucke habe ich auch zusammen mit Nitrofrottagen (einer weiteren Drucktechnik, die stark dem zufälligen Ergebnis unterworfen ist) in meine Bücher eingebunden.
Vor einigen Jahren habe ich mit dem Silberschmieden begonnen. Das handwerkliche Arbeiten mit Silber ist zwar völlig anders als das Arbeiten auf der Leinwand - aber nicht weniger kreativ und für mich ist das Dreidimensionale eine perfekte Ergänzung zum Gestalten auf der Fläche. Auch hier ergeben sich gelegentlich Formen zufällig und unvorhersehbar - dadurch ist jedes entstandene Schmuckstück ein Unikat. Die Schmuckstücke sind entweder aus reinem Feinsilber oder 925 Sterlingsilber und teilweise mit Halbedelsteinen gearbeitet. Ich stelle den Schmuck mit der klassischen Technik des Silberschmiedens oder im Sandgußverfahren her.
An dieser Stelle vielen Dank an den Goldschmiedemeister Thomas Proft (zu finden unter www.tp-gold.de) für die liebenswerte Unterstützung .
Entscheidend ist für mich offen und neugierig zu sein und zu bleiben, vieles auszuprobieren. Kunst bedeutet für mich eine ständige Weiterentwicklung und Veränderung ohne dabei meine Wurzeln zu verlieren.
"Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“
Pablo Picasso